Vom Legacy zum Cloud-Native: Navigieren durch die Komplexität der ERP-Softwaremodernisierung

Veröffentlicht: 2024-12-06
Inhaltsverzeichnis anzeigen
Der Druck, der die ERP-Modernisierung vorantreibt
Das Bedürfnis nach Agilität und Geschwindigkeit
Durst nach Innovation
Schmerz der technischen Schulden
Druck zur Kostensenkung
Navigieren auf dem Weg zum Cloud-nativen ERP
Bewerten und planen
Vorbereiten und bauen
Migrieren und integrieren
Transformieren und optimieren
Komplexität und Fallstricke bei der Cloud-ERP-Migration
Muster und Pfade der Cloud-ERP-Migration
Rehost (Lift and Shift)
Replatform (Lift, Tinker and Shift)
Refactor (Re-Imagine on Cloud)
Ersetzen (Rip and Replacement)
Wichtige Anbieter- und Plattformoptionen
SAP S/4HANA
Oracle ERP Cloud
Microsoft Dynamics 365
Infor CloudSuite
Plex Manufacturing Cloud
NetSuite ERP
Beispiele für Cloud-ERP-Transformationen
Globaler Hersteller – Multi-Tier-Hybrid-Cloud
Regierung – Neue Funktionen auf Azure
Mittelständischer Einzelhändler – Einheitliche Systeme in NetSuite
Global Bank – Selektiver Übergang zu SAP S/4HANA
Wichtige Erkenntnisse und Empfehlungen

Enterprise-Resource-Planning-Software (ERP) ist für viele Unternehmen die führende Software, da sie alles von Finanzen und Personalwesen bis hin zu Lieferkette und Fertigung verwaltet. Allerdings können veraltete ERP-Systeme Unternehmen an Innovation und Wachstum hindern. Durch die Migration dieser komplexen Plattformen in die Cloud besteht die Möglichkeit, Geschäftsprozesse mit modernen Funktionen zu transformieren. Dennoch gibt es viele technologische und organisatorische Herausforderungen, die man sorgfältig meistern muss.

Der Druck, der die ERP-Modernisierung vorantreibt

Ältere ERP-Systeme haben Unternehmen jahrelang gute Dienste geleistet. Auf Plattformen von Anbietern wie SAP, Oracle, Infor und Microsoft wird On-Premise-Software ausgeführt, die Unternehmen im Laufe der Zeit angepasst haben. Aber das traditionelle Modell hat im heutigen Geschäftsklima seine Grenzen:

Das Bedürfnis nach Agilität und Geschwindigkeit

Container, Microservices und APIs sorgen zusammen mit der Cloud-nativen Architektur für modularere und flexiblere Systeme. In wettbewerbsintensiven Märkten können Unternehmen neue Funktionen schneller einführen und so reaktionsfähiger sein. Unternehmen, die Agilität anstreben, greifen häufig auf Lösungen zurück, die auf der ERP-Softwareentwicklung basieren, um den Marktanforderungen effektiver gerecht zu werden. Heutzutage mangelt es älteren Systemen möglicherweise an der erforderlichen Geschwindigkeit und Agilität.

Durst nach Innovation

Mobiler Zugriff, KI, erweiterte Analysen und andere neue Technologien lassen sich nur schwer in veraltete lokale ERP-Plattformen integrieren. Der Drang nach digitaler Innovation erfordert moderne cloudbasierte Backoffice-Systeme.

Schmerz der technischen Schulden

Stark angepasste Altsysteme weisen erhebliche technische Schulden auf, die Upgrades, Integration und Wartung mit der Zeit komplexer machen. Das Zurücksetzen der Baseline auf einer Cloud-ERP-Plattform schafft Abhilfe. Die Partnerschaft mit Anbietern von kundenspezifischen App-Entwicklungsdiensten kann Unternehmen dabei helfen, effizient auf Cloud-ERP-Plattformen umzusteigen.

Druck zur Kostensenkung

Die Wartung älterer Systeme und Räumlichkeiten bindet das IT-Infrastruktur- und E-Ressourcen-Budget. ClouRP verspricht niedrigere Gesamtbetriebskosten, höhere Effizienz und nutzungsbasierte Preise.

Dieser Druck spricht für eine ERP-Modernisierung. Für die meisten bleibt es jedoch ein langwieriger und komplexer Übergang.

Navigieren auf dem Weg zum Cloud-nativen ERP

Für die meisten großen Unternehmen wird die Verlagerung zentraler ERP-Funktionen in die Cloud jahrelange systematische Umstellungen über Anwendungen, Geschäftsprozesse, Daten und Organisation hinweg erfordern. Um dies zu erreichen, müssen die Technologie modernisiert und die Arbeitsweise der Menschen verändert werden. Der Business-Business-First-Ansatz, der von einer funktionsübergreifenden Führung geleitet wird und nicht nur von der IT, ist für Unternehmen der richtige Weg. Dies sollte schrittweise erfolgen und sich jeweils auf konkrete Geschäftsergebnisse konzentrieren.

Bewerten und planen

Wir führten Prüfungen des aktuellen ERP-Ökosystems (System, Modifikation, Integration, Daten und Geschäftsprozess) unter Berücksichtigung von Belastungen und Chancen durch und legten Geschäftsziele und Ergebnisse für die Modernisierung eines Unternehmens fest. Erstellen Sie den Cloud-Migrationsplan schrittweise, sodass Sie mit einem klaren ROI und klaren Prioritäten beginnen. Es ist wichtig, frühzeitig die Zustimmung der Führungsspitze zu erhalten.

Vorbereiten und bauen

Es bereitet die Organisation auf Änderungen an Systemen, Prozessen und Rollen vor. Der neue Standard für Cloud-Infrastruktur und ERP-Plattform. Bieten Sie flexiblere Prozesse und eine flexiblere Datenarchitektur. Verlassen Sie sich, wo immer möglich, auf Low-Code-Konfiguration statt auf Anpassung. Ermöglichen Sie die Integration über APIs. Werden Sie kompetent in der Cloud und im Mobile-First-Design.

Migrieren und integrieren

Modul für Modul migrieren Sie ältere ERP-Komponenten auf die Cloud-Plattform. Im Zuge der Umstellung können Sie Altsysteme und Datenstrukturen schrittweise außer Betrieb nehmen. Stellen Sie mithilfe von Methoden wie APIs sicher, dass die Systemintegrationen aufrechterhalten und modernisiert werden. Cloudfähige Satellitenanwendungen. Bieten Sie umfassende Schulungen und Support für Benutzer an, die am stärksten von Änderungen betroffen sind.

Transformieren und optimieren

Skalieren Sie vollständig cloudnative Module im gesamten Unternehmen, um Geschäftsfunktionen zu transformieren. Fügen Sie neue Technologien wie KI/ML hinzu, um intelligente Prozesse zu ermöglichen. Verfeinern Sie Lösungen und Benutzerakzeptanz kontinuierlich mit Feedbackschleifen. Verwerfen Sie verbleibende Legacy-Systeme und überarbeiten Sie veraltete Prozesse, die den Fortschritt behinderten. Die Modernisierung kann drei bis fünf Jahre dauern, optimiert jedoch den Betrieb.

Komplexität und Fallstricke bei der Cloud-ERP-Migration

Während Cloud-ERP eine moderne digitale Grundlage bietet, birgt die Migrationsreise viele technische und organisatorische Herausforderungen:

  • Legacy-Anpassungen – Stark angepasste Legacy-ERPs machen die Migration komplexer und erfordern möglicherweise Umgestaltungsprozesse.
  • Integrationen – Vorhandene Integrationen außer Systemen müssen gepflegt und auf APIs migriert werden.
  • Datenmigration – Massendatentransfer, -bereinigung und -normalisierung sind schwierig und erfordern möglicherweise eine hybride Transaktions-/Analysearchitektur.
  • Tests – Aufgrund der Abhängigkeiten vom ERP-System sind strenge Tests und Schulungen unerlässlich.
  • Qualifikationsdefizit – Den meisten IT-Teams mangelt es an Cloud- und Mobile-First-Designkenntnissen, was umfangreiche Schulungen erfordert.
  • Änderungsmanagement – ​​Geschäftsprozesse, Benutzerrollen und KPIs müssen möglicherweise alle neu ausgerichtet werden, was ein organisatorisches Änderungsmanagement erfordert.
  • Gesamtbetriebskosten – Während Cloud-ERP bestimmte Kosten senkt, sind Lizenzmigration, Anpassung, Integrationen und Änderungsmanagement mit anderen Kosten verbunden.
  • Mehrjähriges Engagement – ​​Die Erneuerung der ERP-Kernplattform dauert drei bis fünf Jahre und erfordert beständige Ressourcen und das Engagement der Führung, um auf Kurs zu bleiben.
  • Risiko einer Geschäftsunterbrechung – Trotz aller Bemühungen kann es für Benutzer schwierig sein, die Umstellung zu überstehen, was zu Produktivitätseinbußen und einer suboptimalen Akzeptanz führen kann.

Die Bewältigung dieser unzähligen Herausforderungen erfordert sorgfältige Planung, Führung und effektives Programmmanagement. Die durch Cloud-ERP ermöglichte Geschäftstransformation macht die Reise jedoch lohnenswert.

Muster und Pfade der Cloud-ERP-Migration

Während jede Umstellung auf ein altes ERP-System einzigartig ist, haben sich je nach Ausgangspunkt und Zielen gemeinsame Muster für die Migration von Systemen und Workloads herausgebildet:

Rehost (Lift and Shift)

Das Rehosting „hebt und verschiebt“ das bestehende ERP-System so, dass es auf Infrastructure as a Service (IaaS) in der öffentlichen Cloud oder einer gehosteten privaten Cloud läuft. Dies ermöglicht eine schnellere Migration, um Kosteneinsparungen bei der Infrastruktur zu erzielen, verfügt jedoch nicht über moderne Prozesse oder Softwarefunktionen.

Replatform (Lift, Tinker and Shift)

Beim Replatforming wird das alte ERP durch eine Neuarchitektur modifiziert, um es cloudfähig zu machen, damit es die Plattform als Service (PaaS) für Skalierbarkeit, Ausfallsicherheit und Effizienzgewinne nutzen kann. Kernprozesse und Funktionalität bleiben jedoch an alte Einschränkungen gebunden.

Refactor (Re-Imagine on Cloud)

Durch Refactoring werden alte ERP-Funktionen und -Prozesse mithilfe von Cloud-nativen Modulen und Microservices umgestaltet. Dieser Ansatz erschließt Innovationen für Wettbewerbsvorteile, erfordert jedoch einen höheren Aufwand für die Neugestaltung und Anpassung von Geschäftsprozessen.

Ersetzen (Rip and Replacement)

Für Unternehmen, deren altes ERP das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat oder die gewünschten Ergebnisse nicht erzielen kann, ist ein umfassender Ersatz durch ein neues Cloud-ERP erforderlich. Diese „Rip-and-Replace“-Strategie ermöglicht eine vollständige Transformation, ist jedoch am störendsten.

Der optimale Weg hängt vom bisherigen Ausgangspunkt der Organisation sowie ihren Geschäftszielen und Einschränkungen ab. Jeder Ansatz hat Vor- und Nachteile in Bezug auf Migrationsaufwand, Anpassungsbedarf, Integrationsanforderungen, Funktionsgewinne und Gesamtbetriebskosten.

Wichtige Anbieter- und Plattformoptionen

Die ERP-Anbieterlandschaft bietet verschiedene Optionen zur Modernisierung von Altsystemen:

SAP S/4HANA

Das SAP Business Suite-Produkt der nächsten Generation bietet In-Memory-Datenverarbeitung und KI-Funktionen für Intelligenz und Automatisierung. Es nutzt Cloud-, Mobil- und Microservices-Architektur. S/4HANA Cloud läuft auf einer Hyperscaler-Infrastruktur. Allerdings werden ältere SAP-Anpassungen möglicherweise nicht sauber übertragen.

Oracle ERP Cloud

Oracle ERP Central Cloud vereint Backoffice-Funktionen wie Finanzen, Projektmanagement, Beschaffung und Lieferkettenmanagement in einem einheitlichen Datenmodell mit eingebetteten Analysen und KI. Oracle EBS-Kunden können Cloud-Module zur Pflege von Anpassungen nutzen, der Weg kann jedoch komplex sein.

Microsoft Dynamics 365

Microsoft Dynamics 365 integriert ERP mit CRM-, BI-, KI- und IoT-Funktionen in der Azure-Cloud. Einheitliche Daten und Workflows ermöglichen durchgängige Prozesse. Dynamics 365 Finance and Supply Chain Management unterstützt verschiedene Migrationspfade von älteren Dynamics-, SAP-, Oracle- und anderen ERP-Plattformen.

Infor CloudSuite

Infor bietet umfassende branchenspezifische Legacy-Migrationsoptionen über seine ION-Middleware und die Cloud-Betriebsplattform Infor OS. Seine CloudSuites ermöglichen es Unternehmen, bestehende ERP-Instanzen von Infor (und einigen Drittanbietern) in die Cloud zu übertragen und dabei Funktionalität, Arbeitsabläufe und Anpassungen beizubehalten.

Plex Manufacturing Cloud

Plex Systems richtet sich mit einer einheitlichen Cloud-ERP-Plattform, die Fertigungsausführungsfunktionen umfasst, speziell an die Fertigungsindustrie. Der Ansatz „Konfigurieren, nicht anpassen“ nutzt Low-Code-Tools für Änderungen und ermöglicht so eine schnellere Migration von Altsystemen.

NetSuite ERP

NetSuite ist eine vollständige Cloud-ERP-Suite für mittelständische, schnell wachsende Unternehmen, die Finanzen, Lagerbestände, Auftragsverwaltung, Personalwesen und globale Abläufe abdeckt. Seine einheitliche Datenarchitektur vereinfacht Migrationen von QuickBooks und anderen Plattformen für kleine Unternehmen, wenn Unternehmen wachsen.

Dieser Querschnitt an Optionen bietet potenzielle Wege zur Cloud-ERP-Befreiung für Unternehmen, die durch Altsysteme belastet sind.

Beispiele für Cloud-ERP-Transformationen

Während jede Migration je nach Organisationsbasis und Zielen unterschiedlich verläuft, zeigen diese bedingten Beispiele, was möglich ist:

Globaler Hersteller – Multi-Tier-Hybrid-Cloud

Ein großer Hersteller von Industrieanlagen verfügte über ein hochgradig angepasstes Legacy-SAP-System. Sie entschieden sich für eine schrittweise Migration auf S/4HANA mithilfe einer mehrstufigen intelligenten Enterprise Cloud. Kritische Arbeitslasten werden auf einer privaten Infrastruktur ausgeführt, die mit der öffentlichen Cloud verbunden ist. Der Ansatz trug dazu bei, ihre Transformation zu beschleunigen und gleichzeitig Anpassung und Integration zu bewältigen.

Regierung – Neue Funktionen auf Azure

Eine staatliche Regierungsbehörde hat ihre veraltete lokale Oracle eBusiness Suite auf Microsoft Dynamics 365 mit Azure-Cloud-Infrastruktur umgestellt. Die agilere Dynamics-Plattform unterstützt neue E-Services für Bürger besser und bietet mithilfe der eingebetteten Power BI-Analyse Einblicke in Echtzeit.

Mittelständischer Einzelhändler – Einheitliche Systeme in NetSuite

Ein Einzelhändler für Damenbekleidung hatte mit unzusammenhängenden Shopify-E-Commerce- und QuickBooks-Systemen zu kämpfen, die sein Wachstum nicht unterstützen konnten. Durch die Implementierung von NetSuite ERP erhielten sie eine einheitliche Cloud-Commerce- und Backoffice-Plattform, die Lager- und Bestellprozesse über eine einzige Ansicht der Kunden- und Transaktionsdaten besser verwaltete.

Global Bank – Selektiver Übergang zu SAP S/4HANA

Eine multinationale Bank verfolgte einen schrittweisen Ansatz zur Modernisierung veralteter SAP-Systeme, auf denen Kernbankfunktionen ausgeführt werden. Sie haben eine Methodik entwickelt, um zu bestimmen, welche Anwendungen jetzt auf S/4HANA migriert werden können und welche für einen späteren Übergang eine komplexere Daten- und Integrationsüberarbeitung erfordern.

Diese Beispiele zeigen hybride, stufenweise Ansätze, die die Komplexität der Migration mit dem Wunsch nach Geschäftsinnovation und -intelligenz in Einklang bringen.

Wichtige Erkenntnisse und Empfehlungen

  • Die Modernisierung veralteter ERP-Systeme ist eine mehrjährige Reise. Nehmen Sie sich eine lange Transformation vor, konzentrieren Sie sich aber in jeder Phase auf greifbare Erfolge und einen ROI.
  • Wählen Sie einen Ansatz, bei dem das Geschäft zuerst und dann die Cloud im Vordergrund steht – die Cloud-Aktivierung dient definierten Geschäftszielen und ist kein Selbstzweck.
  • Bewerten Sie das bestehende Ökosystem, bevor Sie den Kurs festlegen – Gründliche Audits zeigen Umfang, gegenseitige Abhängigkeiten, Einschränkungen und Chancen auf.
  • Ein Re-Platforming erfordert auch Prozess- und Organisationsänderungen. Der technologische Wandel muss mit einer Weiterentwicklung der Arbeitsweise der Menschen einhergehen, um Innovationen voranzutreiben.
  • Behalten Sie die Integrations- und Anpassungsdisziplin bei. Bestimmen Sie sorgfältig, was „wie es ist“ migriert werden kann und was eine Neugestaltung mit Cloud-nativen Tools erfordert.
  • Nutzen Sie mehrstufige, hybride Modelle – Intelligente Clouds, die alte Umgebungen mit neuen Lösungen in Einklang bringen, können den Übergang unterstützen.
  • Beziehen Sie die Führung in die Steuerung des Programms ein – Unternehmens- und IT-Führungskräfte müssen sich auf eine Vision einigen, Ressourcen koordinieren und den Kurs korrigieren.
  • Konzentrieren Sie sich frühzeitig auf Akzeptanz und Kompetenz – Benutzeraktivierung durch Schulung und Support erhöht die Akzeptanz und Kompetenz der Lösung.

Durch die Befolgung dieser führenden Praktiken können Unternehmen erfolgreich von starren alten ERP-Systemen auf agile, cloudnative Plattformen umsteigen, die ihr Geschäft voranbringen. Während die Bewältigung der Komplexität der Migration Geduld und Beharrlichkeit erfordert, ist die Transformationsmöglichkeit die Mühe wert.