NFT-Treueprogramme: Kundenbindung anders
Veröffentlicht: 2023-09-20Ein Non fungible Token, kurz NFT, ermöglicht einen plattformunabhängigen elektronischen Eigentumsnachweis. Diese nicht austauschbaren digitalen Objekte, die als angereicherte Architekturen auf der Blockchain-Technologie basieren, sind jederzeit verfugbar. Sie sind einfach zu verifizieren und als beliebte Original-Sammlerstücke übertrag- und lenkbar. Der erste Hype um das Sammeln von NFTs ist zwar etwa abgeflaut, dennoch existiert jetzt eine technische Lösung für zahlreiche andere spannende Anwendungsfälle.
Zum Beispiel lassen sich einlosbare NFTs erstellen, die ihre Besitzerinnen und Besitzer in physische Produkte umwandeln können. Etwa im Rahmen eines Loyalty-Programms für die Kundinnen und Kunden eines Unternehmens oder einer Marke.
NFTs bieten außerdem die Möglichkeit, sogenannte „Token-Gated-Communities“ aufzubauen.
Das heißt, dass nur verifizierte Besitzer eines NFTs Zugang zu bestimmten Websites erhalten. Das kann eine spezielle Landingpage oder eine frühe Registrierung für ein in Kurzem am Markt erscheinendes Produkt sein.
Zukunft des E-Commerce? Im Metaversum hautnah dabei sein!
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Statt wie heute live per Videokonferenz finden berufliche Meetings künftig in der virtuellen Realität statt – mit dreidimensionalen Avataren als Stellvertreter. Kleidung wird in digitalen 3D-Ladengeschäften anprobiert, statt im herkömmlichen Online-Shop auf Verdacht zwei Große zu bestellen. Und virtuelle Zeitreisen fuhren 150 Millionen Jahre in die Vergangenheit zurück, ähm…
Mehr Anwendungsfälle für NFTs
Aus der Sicht von Marken oder Unternehmen bedeutet diese Entwicklung, dass sie sich weniger um die Infrastruktur kümmern müssen. Sie können ein wachsendes Kundensegment ansprechen. Ein Beispiel dafür ist die Lösung SAP NFT Management. Damit können Marken ihre erste NFT-Kollektion erstellen und an die Kundschaft verteilen. Das geht, ohne Entwicklerinnen und Entwickler hinzuzuziehen oder viel Zeit darauf zu verwenden, ihre Klientel zu klären, wie die nächste Internet-Generation Web3 oder das Metaversum funktioniert.
Je mehr Marken das Thema NFT erforschen, desto mehr smarte Anwendungsfälle kommen für die digitalen Assets zum Vorschein. Zu den neuesten Trends im Einzelhandel zählen Loyalitatsprogramme, in denen NFTs als Pramien zum Einsatz kommen und das Kundenengagement erhohen. Viele Marken experimentieren mittlerweile mit NFT-Treueprogrammen – und es gibt zahlreiche interessante Praxisbeispiele.
NFTs zur Erhohung der Markentreue
Treueprogramme sind ein effizientes Marketing-Instrument, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen und Wiederholungskäufe zu fordern. Laut einer Studie tendieren fast 8 von 10 Kunden dazu, im Rahmen von Loyalty-Angeboten einer Marke weiter bei ihr einzukaufen.
Dennoch ist es heute in hart umkämpften und gesättigten Märkten schwierig, erfolgreiche Loyalitatsprogramme aufzubauen. Das Angebot ist bereits in den meisten Branchen riesig und entsprechend schwierig ist es für neue Anbieter, die Aufmerksamkeit und das Interesse der Konsumierenden zu gewinnen.
Davon fehlt es jedoch vielen Loyality-Strategien auch an Originalität – meist kopieren sie sich nur gegenseitig. Marken wissen heute, dass die Kauferinnen und Kaufer von der Konkurrenz mit ahnlichen Treue-Angeboten überflutet werden. Sie sind daher auf der Suche nach innovativen Konzepten, um ihre Kundschaft zu begeistern.
Um einzigartige Loyalitäts-Programme zu erstellen, experimentieren Sie immer mehr Einzelhandler deshalb mit NFTs.
Zu den Vorteilen von NFT-gestützten Treueprogrammen zählen unter anderem:
- Integration personalisierter Elemente in die Customer Experience, um sich von der Masse abzuheben
- Maßgeschneiderte Angebote für effektiveres Engagement
- Bildung einer starken und dynamischen Gemeinschaft um die Marke herum
Studien zeigen: Marken profitieren davon, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen, da NFTs im Blockchain-gestutzten Web3 weiter an Popularität gewinnen werden.
So sorgen Einzelhandler pro NFT für mehr Kundentreue
Viele bekannte Marken sind gerade dabei, NFT-basierte Treueprogramme zu testen. Starbucks hat vor einiger Zeit die Beta-Version seines Blockchain-gestutzten Loyality-Programms Starbucks Odyssey gestartet. Per Interaktivität und Gamification wird darauf geachtet, die Kundschaft mit besonderen Pramien zu belohnen. Die gehen über das übliche Gratisgetrank hinaus – zum Beispiel die Teilnahme an besonderen Events.
Die Modemarke Balmain stellte auf der Paris Fashion Week ein NFT-Projekt namens „The Balmain Thread“ vor. Dabei handelt es sich um ein exklusives Angebot für die 10.000 treuen Kunden und Fans der Marke.
Mitglieder der Balmain-Thread-Community erhalten Zugang zu besonderen Kollektionen, besonderen Events und einzigartigen NFT-Produkten, welche die Gemeinschaft wie ein Faden verbinden – deshalb der Name. Das ist ein tolles Beispiel dafür, wie Marken NFT-basierte Treueprogramme nutzen können, um die Kundenbindung zu erhohen und auf eine neue und spannende Art mit ihrer Kundschaft in Verbindung zu treten.
Auch im deutschsprachigen Raum haben Einzelhandler und Marken langst damit begonnen, ihre Customer Experience mittels NFTs aufzupeppen. Darunter das österreichische Getranke-Start-up Ayoka, dass eine eigene NFT-Kollektion auf der Solana-Blockchain herausgebracht hat.
Wer einen Token für umgerechnet etwa 100 bis 120 US-Dollar erworben hat, profitiert von Rabatten auf samtliche Ayoka-Produkte. Er darf sich per Voting-Verfahren an unternehmerischen Entscheidungen beteiligen und erhalt laufend eine Art Dividende in Form des unternehmenseigenen $AYO-Token.
Prada: NFTs mit High Fashion
Auch in der Marketingstrategie der italienischen Luxusmodemarke Prada spielen die Themen Loyalität und Pramien schon längst eine entscheidende Rolle. Mit ihrer Timecapsule-Kollektion hat sie inzwischen auch den Schritt in die NFT-Welt erfolgreich geschafft.
Das 2019 gestartete Projekt Timecapsule ist ein monatlicher, limitierter Drop von Ready-to-wear-Produkten, die nur für 24 Stunden zum Kauf auf der Markenwebsite verfügbar sind. Seit dem Sommer 2022 wird jedes physische Produkt der Timecapsule-Kollektion zusammen mit einem NFT geliefert, der den besitzenden Zugang zu exklusiven Vorteilen und Erlebnissen gewahrt.
Darüber hinaus hat die Marke Belohnungen für alle jene angekundigt, die in der Vergangenheit ein physisches Timecapsule-Produkt mit dem dazugehörenden NFT erworben haben. Die Verknüpfung physischer Produkte mit NFTs verleiht den High-End-Kleidungsstücken der Marke nicht nur zusätzlichen Wert, sondern schafft auch eine stärkere Verbindung zur Community.
Kundenerlebnis: Was uns im Jahr 2030 erwartet
Die Evolution der Customer Experience ist in vollem Gange. Bereits im Jahr 2030 werden wir uns an Erfahrungen gewöhnt haben, die heute zum Teil noch unvorstellbar wirken. Im FOC-Blog beschreibt ein Experte, wie das Kundenerlebnis am Ende der Dekade aussehen wird und welche Rolle disruptive Technologien wie KI dabei spielen.
NFTs als neuer Kommunikationskanal
Neben herkömmlichen Fotos und Videos sind NFTs auch im Zusammenhang mit immersivem 3D/AR-Content oder der virtuellen Anprobe-von Kleidungsstücken nutzbar. Das erlaubt es Marken, zusätzlichen Mehrwert für ihre Kundschaft zu generieren und NFTs als Kommunikationskanal für den Kontakt zu nutzen.
Einen interessanten Weg ging hier der Kaffeeroster und Einzelhandler Tchibo, der in einer Co-Creation-Zusammenarbeit mit SAP das NFT Launchpad entwickelt hat. Damit können Nutzerinnen und Nutzer NFTs erstellen und verwalten. Zum Abschluss des Leuchtturmprojekts lancierte Tchibo seine erste NFT-Kollektion unter dem Namen Tchibo Royalty Club. Hierfür erstellte das Unternehmen über das NFT Launchpad 1.000 einmalige NFTs auf der Polygon-Blockchain.
Kitesurfen mit SAP CX: Personalisierung der Customer Journey
Am Beispiel des fiktiven Kitesurfing-Ausrusters „Tortuga Sports“ wird im FOC-Blog in einer End-to-End-Customer Journey gezeigt, wie sich mit Daten und Personalisierung eine „große Welle“ zur Kundenbindung machen lässt. Zum Einsatz kommen vielfältige intelligente Lösungen aus dem Customer Experience-Portfolio von SAP.
Um ein solches einzigartiges Sammlerstück zu erwerben, mussten die Interessenten ihre E-Mail-Adresse in das NFT Launchpad des Tchibo Royalty Club eingeben. Sie erhielten daraufhin eine Nachricht mit einem Link, über den sie ihre NFTs im Launchpad abrufen und anzeigen oder in ihr Cyberwallet übertragen konnten. „Goldene“ NFTs ließen sich außerdem in Pramien wie Tchibo-Kaffeedosen und Stifte mit dem Lapressa-Logo einlosen.
Auch dieses Beispiel zeigt: NFT-gestutzte Treueprogramme sind ein neuer Weg für Marken, ihren Produkten mehr Wert zu verleihen, mit ihrer Kundschaft in Verbindung zu treten, die Markentreue und Awareness zu erhohen und sich entscheidend vom Wettbewerb abzusetzen.