Ökostrom für die mittelständische Industrie: Einfach, grün und günstig mit digitalen Erneuerbaren
Veröffentlicht: 2023-04-25Nach Jahrzehnten konstant günstiger Strompreise sind heute die Herausforderungen für den produzierenden Mittelstand denn großen je. Nicht nur die explodierten Beschaffungskosten für Energie und die enorm gestiegene Volatilität machen den Unternehmen zu schaffen. Zudem sehen sich die Betriebe auch den wachsenden Anforderungen von Politik, Kapitalmärkten und Großkunden gegenüber. Diese erwarten von ihren Zulieferern zum Beispiel die Einhaltung von ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance). Die Nachfrage nach bilanzierbarem Ökostrom nimmt dadurch enorm zu.
Aktuell sind langfristige Lieferungen zur Absicherung vor Schwankungen beim Strompreis ebenfalls ein wichtiges Thema. Für kleinere und mittlere Unternehmen werden sie von den Versorgern derzeit so gut wie nicht mehr angeboten.
Online-Plattform als Tinder der nachhaltigen Energiebeschaffung
„ Unternehmer sollten sich auf ihr Kerngeschaft und nicht auf die Energiebeschaffung fokussieren müssen “, so Lukas Liebler, der im Jahr 2019 gemeinsam mit Volker Feddersen in Hamburg die Plattform Digital Renewables (DR) gegründet hat.
„ Wir verstehen uns als Tinder der nachhaltigen Energiebeschaffung “, zieht er den Vergleich zu der einfach bedienbaren Dating-App. Konsequente Digitalisierung sei dabei der zentrale Schlüssel, um ein solches Angebot auch kurzfristig und transparent realisieren zu können.
Nachhaltigkeit bietet neue Chancen für E-Commerce
Vier von zehn Deutschen sind laut einer aktuellen Studie bereit, im neuen Jahr nachhaltiger einzukaufen. Fundig werden sie dabei überwiegend im Onlinehandel. Doch das grüne Einkaufen erscheint den Verbraucherinnen und Verbrauchern oft als „zu teuer“ und „unbequem“. Wie die repräsentative Umfrage des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh) zusammen mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey…
Mit seinen beiden strategischen Partnern KPMG und SAP ist es dem jungen Energiedienstleister in Rekordzeit gelungen, einen digitalen B2B-Ökostrom-Marktplatz aufzubauen. Er ermöglicht die einfache, effiziente und nachhaltige Energiebeschaffung auf Knopfdruck.
Basis ist die SAP Commerce Cloud, mit deren Hilfe auch kleinere Grunstrom-Produzenten und ihre Abnehmer schneller und zueinander einfacher finden.
„ Durch die Verknüpfung des Marktplatzes mit der SAP Business Technology Platform lassen sich auch andere Prozesse abbilden, wie zum Beispiel das Thema Tarifierung oder der Zugriff auf andere Industrie-Clouds “, sagt Sahar Mir Abedini-Pohl, Business Development Manager für Services bei SAP CX in Mittel- und Osteuropa (MEE).
Sie und ihr Team begleiten die beiden Unternehmensgründer seit letztem Jahr mit Beratungsleistungen – neben dem Implementierungspartner KPMG – als „Safe Guard“ dabei, die integrierte Losung bis zur Marktreife zu bringen. „ Dazu bieten wir verschiedene Dienstleistungen an, mit denen wir sicherstellen können, dass die Digitalisierung von Prozessen in der Cloud erfolgreich verläuft “, sagt die Service-Expertin.
Diese Expertise ermöglicht es, die benötigte Lösungskonfiguration zu erfassen und zur Qualitätssicherung laufend zu optimieren. Ein Vorteil, der es den SAP-Kunden erlaubt, die bestmöglichen Prozesse und Produkte wiederum ihrer Kundschaft anzubieten und damit Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Auslagerung der Cloud-Infrastruktur ein starker Partner wie SAP
„ Wir beobachten heute allgemein bei unseren Kunden – unabhängig von Firmengroßen und Branchen – eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft, wahred die Infrastruktur ein starker Partner ausgelagert wird “, berichtet Sahar Mir Abedini-Pohl. Dass digitale erneuerbare Energien mit seinem Dienstleistungsangebot im Bereich der erneuerbaren Energieversorgung von mittelständischen Industrieunternehmen eine ahnliche Strategie verfolgten, erleichtere die Zusammenarbeit enorm.
Dazu kommt auf der technologischen Seite die starke Verbreitung von SAP-Lösungen sowohl bei den Energieerzeugern wie bei den -abnehmern, die viele Anknüpfungspunkte für neue Kontakte bietet. Ein wichtiger Aspekt ist dabei für viele mittelständische Verbraucher auch die von SAP gewahrleistete Datensicherheit bei der Nutzung der Plattform, die Vertrauen auf beiden Seiten schafft.
Außerdem spielen Nachhaltigkeitslösungen für eine Welt mit Null Emissionen („Net Zero“) im SAP-Portfolio heute eine zentrale Rolle. Denn Unternehmen haben beispielsweise mit dem Sustainability Control Tower nicht nur alle Aspekte des Themas permanent im Blick, sondern können durch die Einbindung des Digitale Marktplatzes ihren ökologischen Fußabdruck im Bereich Energiebeschaffung sofort optimieren und so die Kennzahlen verbessern.
„ Unsere Produkte ermöglichen direkten Einfluss auf Basis der analysierten Daten “, unterstreicht Lukas Liebler. So kann man messbaren Mehrwert liefern – vom günstigen Ökostrom bis zur Optimierung des EU-Taxonomie-Scorings. Denn die Europäische Taxonomie-Verordnung, die in absehbarer Zeit von allen Unternehmen schrittweise umgesetzt werden muss, beinhaltet komplexe Reportingpflichten im ESG-Umfeld.
Matching mit Kunstlicher Intelligenz und Automatisierung
Seit Oktober 2022 ist der digitale Marktplatz von Digital Renewables online und bringt Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Kraftwerken mit den passenden Abnehmern aus der Industrie direkt zusammen. Beim Matching hilft Kunstliche Intelligenz (KI) beim Generieren des bestmöglichen Stromvertrags nach den jeweiligen Wünschen des Energieverbrauchers.
Dabei werden bis zu 31 individuelle Parameter der beteiligten Unternehmen berücksichtigt. So lassen sich individuelle Stromlieferverträge zu konstant niedrigen Preisen zur Absicherung gegen die Volatilität des Marktes realisieren.
Zu den Kunden von Digital Renewables gehört zum Beispiel die Freudenberg-Gruppe aus Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis.
Das Familienunternehmen mit mehr als 51.000 Mitarbeitenden in 60 Ländern setzt seit vielen Jahren das ERP-System und andere Lösungen von SAP und verkauft rund um den Globus technologische Produkte, Services und Lösungen in über 40 Marktsegmenten – von der Reinigung über die Automobilindustrie und Medizintechnik bis hin zur Spezialchemie.
Green CX: Mehr Wachstum durch ein nachhaltiges Kundenerlebnis
Das Thema Nachhaltigkeit wird auch im Rahmen der Customer Experience (CX) immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Im FCEE-Blog wird gezeigt, wie unter dem Stichwort „Green CX“ vermehrt nachhaltige Konzepte für das Kundenerlebnis zum Einsatz kommen.
Bis 2045 wird die gesamte Gruppe klimaneutral sein und setzt dabei auf eine mehrstufige Strategie aus Energieeinsparung, Elektrifizierung, dem Einkauf und der eigenen Produktion von Ökostrom sowie der Kompensation des CO₂-Ausstoßes. Im letzten Jahr konnte Freudenberg den Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen am Gesamtstromverbrauch bereits von 21 auf 30 Prozent erhöhen und wird diesen Weg konsequent fortsetzen. Dabei hilft die DR-Plattform.
Langfristiger Ökostrom durch individuelle Lieferverträge
Wahrend Großkonzerne meist über eigene Abteilungen verfügen, die sich schon lange mit dem optimierten Einkauf von Energie befassen, ist das Thema für den Mittelstand in der Regel keine Kernkompetenz. Deshalb ermöglicht der neue Marktplatz dieser Zielgruppe einen einfachen Zugang zu Ökostrom – und das zu preislich attraktiven Konditionen.
In Kombination mit einer digitalisierten Wertschöpfungskette, wie zum Beispiel bei Finanzierungen, wird gleichzeitig mehr Effizienz und Vereinfachung am grünen Strommarkt geschaffen. Das kommt auch den kleinen und mittleren Lieferanten dort zugute.
Die Vereinbarkeit von ökologischen und ökologischen Unternehmenszielen ist ebenfalls Realitat geworden.
Das beweist Volker Feddersen an einem konkreten Beispiel: „ Bei einem jährlichen Stromverbrauch in Höhe von rund 500.000 Euro können typische Mittelstandler mit unserem Angebot über 70.000 Euro und rund 1.000 Tonnen CO₂ einsparen “ .
Vier Hebel für ein „grünes“ Kundenerlebnis 2023
Wie passen ein hervorragendes Kundenerlebnis und mehr Nachhaltigkeit zusammen? Wie lassen sich die Kundinnen und Kunden enger an ein Unternehmen binden, die besonders umweltbewusst kaufen? Im FCEE-Blog wird gezeigt, wie beides unter einen Hut gebracht werden kann.
Denn wer über den DR-Marktplatz einen Vertrag abschließt, bekommt nicht nur den grünen Strom geliefert. Sondern automatisch aufbereitet auch samtliche Daten, um diese auf Knopfdruck ohne großen Aufwand in seinem ESG-Reportings auszuweisen. Zudem stehen die aus der Nutzung von zertifiziertem Ökostrom resultierenden CO₂-Reduktionen für das EU-Taxonomy-Scoring ebenfalls reportingkonform ohne Aufpreis zur Verfugung.
Chance zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland
Um die Stromabnehmer besser vor übermäßigen Preisschwankungen zu schützen, eine sichere Versorgung mit Energie aus regenerativen Quellen zu bewahren und die Resilienz zu erhöhen, plant die Europäische Union bis spätestens Mai 2024 eine Reform des Strommarktes.
Im neuen EU-Strommarkt-Design sind unter anderem zusätzliche Instrumente und Werkzeuge vorgesehen, die bessere Anreize für den Abschluss langfristiger Lieferverträge bieten.
Sie sollen die Intransparenz des heutigen Strommarktes für kleinere Unternehmen beseitigen und Kredit- und Finanzrisiken reduzieren. Beispielsweise auch durch eine staatliche Forderung von Ökostrom, der über langfristige Verträge verkauft wird, oder die Einführung von „Energy Sharing“.
CX Cafe: Warum für Stadtwerke am mobilen Kundenservice kein Weg vorbeifuhrt
Der deutsche Energiemarkt ist hart umkampft. Vor allem kommunale Versorger klagen seit Jahren über Kunden- und Umsatzverluste. Endios-Grunder Malte Kalkoffen erklärt im CX Cafe wie Stadtwerke den Kundenservice auf ein neues Level heben können.
Dabei können mehrere Abnehmer gemeinsam einen Liefervertrag abschließen und nicht benotigte Mengen an der Strombörse handeln. Dies soll sicherstellen, dass die Energierechnungen der Abnehmer in der Wirtschaft – und die Einnahmen von Erzeugern in Randlage – unabhängig von den Preisschwankungen auf den kurzfristigen Märkten über lange Zeiträume stabiler werden.
Skalierbares Energy-Sharing-Modell für den Mittelstand
„ Mit unserer digitalen Plattform und unserem serviceorientierten Geschäftsmodell können wir insbesondere dem Mittelstand die einfachere Teilnahme am neu gestalteten EU-Strommarkt ermöglichen “, ist Lukas Liebler überzeugt und rechnet sich dabei gute Chancen für sein aufstrebendes Unternehmen aus.
So seien digitale erneuerbare Energien beispielsweise – auch dank der beiden Partner KPMG und SAP – bereits bestens gerustet, um das „Energy Sharing“-Modell beliebig zu skalieren. Man biete allen Interessierten den kostenlosen Zugang zum digitalen Marktplatz und dessen Nutzung an. Dazu kommen die ausgefeilten ESG-Reporting-Funktionen und das Plus einer einfachen Integration in das ERP-System im Unternehmen bis hin zur automatisierten Beschaffung von Ökostrom bis auf die Ebene der einzelnen Maschine.
So verbessern die Stadtwerke Bielefeld das Kundenerlebnis
Die Stadtwerke Bielefeld gehen konsequent den Weg der Digitalisierung – und setzen dabei auf die Cloud. Damit gelingt nicht nur der Rundumblick auf die Kunden der gesamten Unternehmensgruppe. Auch die Customer Experience wird deutlich verbessert.
So kann man die globale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stark und durch Standardisierung und mehr Transparenz den Wirtschaftsstandort langfristig sichern. „Unsere strategische Partnerschaft mit SAP hilft uns dabei, den Kunden eine zeitgemäße, effiziente und vor allem zuverlassige Cloud-Lösung anzubieten und in ihre eigene IT-Landschaft zu integrieren“ , betont der DR-Grunder.
Auf dem OMR-Festival in Hamburg treffen sich die Gründer
Auf dem OMR Festival in Hamburg am 9. und 10. Mai 2023 können Sie mehr über den digitalen Ökostrom-Marktplatz und über die Zusammenarbeit von SAP Services und digitale erneuerbare Energien erfahren. Treffen Sie am SAP-Stand D02 in Halle 4 die beiden Firmengründer Lukas Liebler und Volker Feddersen und holen sich aus erster Hand alle Informationen über günstige und bilanzierbare nachhaltige Energie für den industriellen Mittelstand. Am 9. Mai um 13.00 Uhr präsentiert Digital Renewables außerdem die Marktplatz-Lösung am SAP-Stand im Customer Theater.